Stuttgart Teil 1: Gute-Laune-Brötchen
Manchmal benötigt es Abstand und viel Zeit, um verschiedenen Dingen wieder neutral und wohlgesonnen gegenübertreten zu können. Für mich als wirklich überaus ungeduldige Frau eine mächtige Aufgabe. Aber tatsächlich habe ich anhand einiger Beispiele mittlerweile gelernt, dass man dieser These größtes Vertrauen schenken kann und sollte.
Menschen, die ich dachte „verloren“ zu haben, erschienen plötzlich wieder auf der Bildfläche, und da war er, der Moment, in dem ich mich leise sagen hörte „es ist wie früher“. Und das ist gut so. Denn nicht umsonst verbringt man Zeit mit Menschen oder Dingen die einem am Herzen liegen. Ein Hobby von damals aufs Neue beginnen, dass einem unglaublich viel Freude bereitet hat. Oder sich nach einer ewigen Funkstille bei einem liebgewonnen Freund wieder melden. Gebt Euch und allem um Euch herum Zeit.
Manchmal merkt man es gar nicht wenn etwas Zeit braucht, und die Wochen, Monate oder gar Jahre fliegen nur so dahin. Andersherum gibt es aber auch Momente, in denen man es kaum erwarten kann, dass die Tage an einem vorbeirauschen und dann ziehen sich wie Kaugummi. Da hilft es nur stark zu sein, sich abzulenken und in Geduld zu üben. Und siehe da: In den meisten Fällen lohnt es sich. Hier gilt: Abwarten und Tee trinken.
Kraft und Ruhe kann ich am besten in Gesellschaft meiner Liebsten tanken. Eine davon wohnt – noch – in Stuttgart. Zu dem „noch“ komme ich aber an späterer Stelle. Ein Wochenende, fernab des Saarlandes und des Alltags kann sehr gut helfen, den Kopf wieder freizubekommen um Neues anzupacken oder Altes aufzuräumen und zu entrümpeln.
Ein Wochenende in Stuttgart, das ganz gemütlich mit einem Glas Martini am Freitagabend begann. Und ich dachte eigentlich, dass Martini und ich uns nie mehr begegnen würden.
Aber man sieht sich bekanntlich ja immer zweimal im Leben. 😉
Samstagmorgen begann mit einem Ausflug zum Markt mit vielen tollen Blumen, frischem Gemüse und Obst. Das Beste allerdings war unser Frühstück mit meinen ersten selbst gebackenen Gute-Laune-Brötchen. Innen schön weich und außen leicht knusprig. Mein Gedanke nach dem ersten Bissen: „Nie mehr Brötchen aus einer Bäckerei.“ Glaubt mir, diese Brötchen solltet Ihr unbedingt backen und schleunigst probieren!
Wie unser Kaffeeklatsch für dieses Wochenende aussah, erzähle ich Euch nächste Woche Samstag. Also seid gespannt!
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachbacken und freue mich auf Eure Ergebnisse. Markiert mich auf Instagram oder setzt den Tag #kathikoestlich
Zutaten für 6 Brötchen:
- 200 g Dinkelmehl
- 180 g Weizenvollkornmehl
- 1 Päckchen Trockenhefe (9g)
- 3 EL Honig
- 2 EL Leinsamen
- 1 Handvoll Sonnenblumenkerne
- 1 Handvoll Kürbiskerne
- 200-220 ml Wasser (lauwarm)
Zusätzlich: Mehl zum Bestäuben, 1 Handvoll Haferflocken
Zubereitung:
- Vermengt beide Sorten Mehl und die Trockenhefe mit einem Schneebesen in einer Rührschüssel.
- Anschließend gebt Ihr nach und nach das Wasser in die Rührschüssel und verknetet alles von Hand oder mit einer Küchenmaschine zu einem homogenen Teig. Er sollte nicht zu klebrig, aber auch nicht zu trocken sein. Während des Knetens könnt Ihr den Honig mit unterkneten.
- Nun könnt Ihr den Teig mit Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen und Leinsamen verfeinern.
- Knetet den Teig zu einer Kugel und lasst ihn in der Schüssel, abgedeckt mit einem feuchten Geschirrtuch für etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen.
- Heizt den Ofen auf 225°C Ober-/Unterhitze vor. Und sobald sich das Volumen des Teigs verdoppelt hat, knetet Ihr ihn nochmal gut durch und teilt ihn in 6 gleichgroße Kugeln. Feuchtet hierfür Eure Hände an, dann gehts leichter.
- Verteilt Eure Teigkugeln mit Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und schneidet sie mit einem feuchten Messer an der Oberfläche kreuzweise ein.
- Bestreut Euren Brötchen mit etwas Mehl und Haferflocken und hinein in den Ofen für 8 Minuten. Damit sie besonders knusprig werden, könnt Ihr eine ofenfeste Form gefüllt mit Wasser unten in den Ofen stellen.
- Nach 8 Minuten stellt Ihr die Temperatur auf 200°C und backt die Brötchen für weitere 10 Minuten.
- Danach lasst Ihr die Brötchen für 5 Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen. Und jetzt ab damit auf den Frühstückstisch.
Das Rezept gibts hier als Download
Oh Kathi, so wunderschöne Fotos! Bei den Fotos vom Wochenmarkt geht einem das Herz auf. Ich liebe Markttage bei Sonnenschein! Balsam für die Seele! Die Brötchen werde ich auf jeden Fall bald ausprobieren. Sie sind bestimmt köstlich mit guter Butter und selbst gemachter Marmelade! Weiterhin viel Spaß und Geduld beim „abwarten und Tee trinken“!
Es geht nichts über selbstgemachte Marmelade! Lass dir die Brötchen schmecken 🙂