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Unterwegs

Landhotel Saarschleife – Grüner Genuss mit rosa Pfeffer

{Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung} Familie Buchna vom „Landhotel Saarschleife“ setzt nicht nur auf Nachhaltigkeit, sondern auch auf hohen Komfort für ihre Gäste. Im hauseigenen Restaurant gibt es erstklassiges Essen von Küchenchef Christian Münch-Buchna, der vor Kurzem zum „Genuss-Gastwirt 2020/2021“ gekürt wurde.

Mein erstes Mal Kaninchen – und ich bin mehr als begeistert. Dieses unschlagbar gute Gericht ist in unserer liebevoll gestalteten, sogar mit meinem Logo versehenen Menükarte unter „Viez-Hase“ vermerkt. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, mir den „Viez-Hasen“ zu bestellen. Kaninchen gehörten für mich bislang in einen Stall, aber keinesfalls auf meinen Teller. Doch Michael Buchna, der Geschäftsführer des „Landhotel Saarschleife“ im idyllischen Orscholz, belehrt mich eines Besseren. Nach seiner Schwärmerei während unseres Interviews über diesen Hauptgang kann ich gar nicht anders, als ihn zu probieren.
Meine Begleitung, „Mama Köstlich“, und ich sind völlig aus dem Häuschen, als uns die in Viez geschmorte, ausgelöste Kaninchenkeule mit konfierten roten Zwiebeln, glacierten Schnippelbohnen und „Opa Michi’s Mourtenspeis“ serviert wird.

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Der „Viez-Hase“ wird in einem kleinen Topf an den Tisch gebracht.

Wer sich an dieser Stelle fragt: „Was zum Teufel ist denn Mourten­speis?“, dem kann ich auf die Sprünge helfen. Auch ich wusste erst einmal nichts damit anzufangen. Der 55-jährige Geschäftsführer erklärt mir, dass sich dahinter zerstampfte Karotten, Rüben, Kartoffeln und Zwiebeln verbergen. Natürlich wird ordentlich Butter untergerührt. „Ein richtiges Buchna-Essen“, sagt er. Seine Großeltern haben ihn früher schon mit diesem Gericht glücklich machen können. Auch die Art, wie dieser Hauptgang serviert wird, hinterlässt  nachhaltigen Eindruck. Das Kaninchen wird in einem kleinen Topf an den Tisch gebracht und mit größter Vorsicht von den überaus freundlichen Servicekräften auf dem Teller mit den Beilagen drapiert. Ein Hauptgang, der sich sehen lassen kann. Einfach nur schlemmen und genießen.

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Aber zurück zum Anfang. Nachdem ich „Mama Köstlich“ eingesammelt habe, machen wir uns auf den Weg nach Orscholz, einem Kurort in der Gemeinde Mettlach. Orscholz hat zwar nur rund 3.500 Einwohner, aber dennoch einiges zu bieten. Neben dem Gesundheits- und Reha-Zentrum und der altbekannten Saarschleife gibt es hier seit Mitte 2016 den Baumwipfelpfad. Definitiv ein Must-see im Saarland. Das Einzige, was es zu beachten gilt: Man sollte schwindelfrei sein. Bei einer Höhe von bis zu 23 Metern kann einem schon mal kurz das Herz in die Hose rutschen. Viele Baumwipfelpfad-Gänger finden als Abschluss ihres Ausflugs den Weg ins „Landhotel Saarschleife“. Aber auch eine Menge Gäste aus Saarburg, dem Hunsrück, Luxemburg, Trier oder Frankreich finden sich hier ein. Ob zu Kaffee oder Kuchen oder einer ordentlichen Mahlzeit: Bei durchgehend warmer Küche von 12 bis 21 Uhr muss keiner hungrig bleiben.

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Geschäftsführer Michael Buchna (links) und Küchenchef Christian Münch-Buchna stecken viel Herzblut in ihre Arbeit.

Apropos hungrig: Wo gekocht und verköstigt wird, fällt natürlich auch eine ganze Menge Abfall an. Der Geschäftsführer erzählt, dass er ganz genau weiß, wie viele gelbe Säcke pro Woche anfallen, wie viel Plastik sich darin befindet und auch, welche Arten von Plastik. Im Familienbetrieb „Landhotel Saarschleife“ wird höchster Wert auf die CO₂-Bilanz gelegt. Damit wird allerdings nicht ausdrücklich geworben, weil es für Familie Buchna als Traditionsbetrieb einfach eine Selbstverständlichkeit ist. In Zeiten wie diesen, in denen das Thema Nachhaltigkeit eine größere Rolle spiel denn je, will das gesamte Team um Michael Buchna als großes Beispiel vorangehen. Mit der „EMAS“-Zertifizierung wird deutlich, wie ernst es ihnen mit der Zukunft unserer Umwelt ist.
„EMAS“ ist kein reines Managementsystem, sondern geht weit darüber hinaus. Das Zertifikat ist leistungsorientiert und sorgt dafür, dass sich ein Betrieb über die umweltgesetzlichen Anforderungen hinaus stetig verbessert. Hinzu kommt die höchste Einstufung, die man bei einer sogenannten Green-Sign-Zertifizierung erreichen kann. Die Nachhaltigkeit unserer Zukunft ist „Green Sign“ überaus wichtig, aber auch zukunftsfähige Hotelführung spielt hierbei eine große Rolle.

Das „Landhotel Saarschleife“ ist somit ein nachweislich „grünes Hotel“ – jedoch ohne jeglichen Verzicht auf Komfort.

Das war mir vor meinem Besuch gar nicht bewusst. Diese Art der Hotelführung wird, wie gesagt, ausdrücklich nicht beworben. Wie ich finde, hat diese aber ein riesiges Lob verdient hat. Deshalb ist meine Nachfrage, ob man hier auch regionale Produkte auf seinem Teller findet, völlig überflüssig. Familie Buchna und das Küchenteam wissen ganz genau, wo all ihre Produkte herkommen. „Alles, was ich regional bekommen kann, besorge ich auch regional. Ganz egal, wie viele Lieferanten wir letztlich haben“, verrät mir Küchenchef Christian Münch-Buchna, der Schwiegersohn des Geschäftsführers. Die Liste der Lieferanten mag zwar lang sein, aber Christian Münch-Buchna hat die beste Unterstützung durch seine Küchenchef-Kollegin Celine Weisse. Laut Michael Buchna ist sie ein richtiges Organisationstalent.

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Im gemütlichen Restaurantbereich speisen abends die Gäste.

Man kann sich hier einfach rundum wohlfühlen – ganz ohne schlechtes Gewissen. Das wissen wir als Gäste gerade sehr zu schätzen. Der Wohlfühlfaktor kommt natürlich nicht von ungefähr. Zum einen kümmert sich Buchnas Ehefrau, Sabine Buchna, mit ganz viel Liebe um jedes Detail. Seien es die tollen Bassetti-Kissen auf dem Bett in unseren Zimmern oder die von „Mama Köstlich“ hochgelobten wunderschönen Kränze, die man im ganzen Hotel finden kann. Ganz und gar nicht überladen, sondern einfach rundum gemütlich. Sabine Buchna kümmert sich selbstverständlich nicht nur um den dekorativen Aspekt, sondern auch um die gesamte Personal- und Hotelorganisation. Und um als zusammenarbeitendes Paar persönlich nicht zu kurz zu kommen, nehmen sich Michael Buchna und seine Frau jede Woche zwei freie Tage, um aus dem Hotelgeschäft zu entfliehen. Das funktioniert schon sehr lange richtig gut, wie mir Buchna stolz berichtet. Wirklich sehr sympathisch.

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Ein Zimmer der Kategorie „Land­flair“ punktet mit einer Loggia, die zur ruhigen Parkseite liegt.

Immer und immer wieder kommen während des Interviews Mitarbeiter zu ihm, geben ihm Informationen weiter  oder bitten um Klärung offener Fragen. Für alle hat er geduldig ein offenes Ohr. Das zieht sich durch. Christian Münch-Buchna, der vor Kurzem „Genuss-Gastwirt 2020/2021“ geworden ist, hat während des Wettbewerbs gezeigt, wie fair und loyal er ist. Ich bin schwer beeindruckt, als er seinen Mitstreitern während des Showkochens seine Hilfe anbietet und sie unterstützt, sodass jeder der drei Finalisten pünktlich die Teller servieren kann.

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Das Gewinner-Gericht vom „Genuss-Gastwirt“: Geschmälzte „Reh-Kartoffel-Taschen“ auf Viezsauerkraut Barrique-Apfelbalsamico-Jus und Quittenespuma

Wo wir gerade beim Servieren sind: Neben unserem Hauptgang probieren wir natürlich noch einiges mehr. Zum Beispiel die Vorspeise. Für mich gibt es einen Salat mit Cocktail-Dressing, Avocado, roten Zwiebeln und Johannisbeer-Chutney. Meine Begleitung freut sich über die Trilogie vom Leuk-Bachsaibling, der aus dem Forellengut Rosengarten in Trassem stammt. Dazu entscheiden wir uns für einen zeitlosen Klassiker im Glas. Ein Grauer Burgunder vom Weingut Petgen-Dahm geht einfach immer.

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Meine Vorspeise: Salat mit Cocktail-Dressing, Avocado, roten Zwiebeln und Johannisbeer-Chutney

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„Mama Köstlichs“ Vorspeise: Trilogie vom Leuk-Bachsaibling

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Zu frischen Pfifferlingen in Kräuterrahm passt ein Grauer Bur­gunder von Petgen-Dahm.

Den Zwischengang möchte ich auch nicht unerwähnt lassen. Eine richtige Augenweide in dem schönen hellblauen, schweren Geschirr der Marke „Jewel“: frische Pfifferlinge in Kräuterrahm mit gebratenen Serviettenknödeln. „Mama Köstlich“ kann man mit nichts mehr eine Freude bereiten als mit Serviettenknödeln – sie liebt diese Dinger. Ich bin großer Fan der Farbkombination dieses Gerichts. Die Kombination der braunen  Pfifferlinge in Kombination mit der hellen Soße, dem grünen Salat und dem rosa Pfeffer ist wirklich mehr als gelungen.

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Unser Zwischengang: Frische Pfifferlinge in Kräuterrahm mit gebratenen Serviettenknödeln

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Den Abschluss macht die Erdbeer-Vanille-Biskuitroulade mit Ganache mit Waldmeisterlikör-Espuma und frischen Beeren.

Den Abschluss des Abends macht die Erdbeer-Vanille-Biskuitroulade mit Ganache. Dazu gibt es Waldmeisterlikör-Espuma und frische Beeren. Ein Traum, dieser fluffige Biskuitteig. Nachdem wir ordentlich geschlemmt haben, machen wir uns auf den Weg in Richtung Bett. Und – wie immer – freue ich mich schon riesig aufs Frühstück am nächsten Morgen. Eins kann ich mit Sicherheit behaupten: Hier fehlt es an nichts. Im Katharinen-Saal ist ein großes Büfett mit allerhand Leckereien aufgebaut. Neben den Klassikern Wurst und Käse gibt es hausgemachte Aufstriche, frisch zubereiteten Grießbrei und Milchreis in kleinen Weckgläschen. All das wunderschön hergerichtet auf und in Holzkisten.

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Zum Frühstücks­büfett im Katharinen-Saal gibt es unter anderem Müsli mit Obst und Joghurt.

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Zudem gibt es eine super Topping-Auswahl, um sich eine eigene Müslikreation zu zaubern. Nüsse, Trockenobst, Mohn, Sesam. Meine Highlights: In einem Glas entdecke ich verschiedene Cookie-Sorten, gegenüber eine große Auswahl an Säften von Merziger. Ein Schluck von diesen und ich bin zurück in meiner Kindheit. In allen erdenklichen Sorten gab es diese immer bei meiner Oma und Tante, die nur unweit von der Produktionsstätte entfernt wohnen. Zusammen mit dem Regen, der aufzieht, machen wir uns auf den Heimweg. Wer solch einen Tag im „Landhotel Saarschleife“ erwischt, muss nicht traurig sein. Nicht nur die Umgebung hat hier viel zu bieten, sondern auch der 500 Quadratmeter große Wellnessbereich des Hotels lässt keine Wünsche offen. Neben Dampfsauna, finnischer Sauna und Kneippbecken gibt es hier auch ein großes Schwimmbecken. Und wem das noch nicht reicht, der kann sich eine Beautybehandlung gönnen. Sogar TCM-Behandlungen bekommt man hier geboten. Ein ganzheitliches System, das aus der traditionellen chinesischen Medizin stammt.

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Im Wellnessbereich des Hotels lässt es sich wunderbar relaxen.

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Eine der schönsten kulinarischen Übernachtungen, die ich bisher miterleben durfte, geht zu Ende, und ich bin weiterhin beeindruckt. Ein Familienbetrieb durch und durch, der meinen größten Respekt hat. Bei so viel Einsatz und Herzblut bei der Arbeit kann Michael Buchnas größter Wunsch, dass seine Enkelkinder sein Hotel irgendwann weiterführen, nur in Erfüllung gehen. Ich komme definitiv wieder. Spätestens im Februar 2020, um bei der Eröffnung der neuen „Dorfküche“ dabei sein zu können.

Landhotel Saarschleife
Cloefstraße 44
66693 Mettlach-Orscholz
Telefon 06865-1790
info@hotel-saarschleife.de
www.hotel-saarschleife.de

 

Die Printversion gibts in FORUM-Ausgabe 48/2019 – und auf der FORUM-Website.