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Herzhaftes, Trinkbares

Weiße Spanier – Teil 2

{Dieser Beitrag enthält Werbung} In diesem Blogpost geht es wie versprochen erneut um die spanische Weinregion rund um Rueda. Eine der wenigen Regionen in Europa, die sich auf die Herstellung von Weißwein sowie den Schutz und die Entwicklung ihrer autochthonen Rebsorte, in diesem Fall Verdejo, spezialisiert haben. Diese sei laut mündlicher Überlieferung schon seit mehr als 1.000 Jahren in der „D.O. Rueda“ angesiedelt.

Die Verdejo-Reben und viele weitere Rebsorten haben mit starkem kontinentalen Klima zu kämpfen, denn sie wachsen auf Weinbergen, die auf einer Hochebene liegen. Das heißt heiße Tage, kalte Nächte und wenig Regen. Auf einer Höhe von 700 bis 800 Metern über dem Meeresspiegel keine Seltenheit. Daher sind die Reben gezwungen, ganz tiefe Wurzeln zu bilden, um ihren Wasserbedarf in tiefen Erdschichten decken zu können. Genau diese Umstände sorgen für den perfekten Ausgleich zwischen Zuckergehalt und Säure in der Verdejo-Traube. Die heißen Tage mit ganz viel Sonneneinstrahlung sorgen für den Zuckergehalt, und durch die kühlen Nächte bleibt die Säure erhalten. Würden die Reben nicht auf einer Hochebene wachsen, wären die jährlich 2.600 Sonnenstunden eindeutig zu viel.

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Fotocredit: Weine der D.O. Rueda c/o ff.k Public Relations GmbH

Die Verdejo-Trauben haben eine auffallend gold-grünliche Farbe. Daher haben sie auch ihren Namen, denn „Verdejo“ bedeutet so viel wie „Grünlicher”. Zudem sind die Trauben sehr vielseitig, denn sie lassen sich perfekt reinsortig ausbauen, aber auch als Cuvées zusammen mit Sauvignon Blanc-Trauben oder der Palomino fino-Traube. Früher bauten die Winzer die Verdejo-Trauben noch zu Sherry-artigen Weißweinen aus. Heute jedoch sind diese Trauben die Grundlage vieler Weine, die man vergleichsweise jung trinken sollte. Ich finde, diese fruchtigen und wirklich sehr aromatischen Weine der „D.O. Rueda“ sind nicht zu unterschätzen. Und sie passen einfach wie schon im vorangegangen Blogpost super zu einem gemütlichen Grillabend oder als Begleiter zum Beobachten des Sonnenuntergangs. Zudem kann man sie allgemein wunderbar zu mediterranen Gerichten kombinieren. Egal ob zu Gemüse, Fisch, Fleisch oder einer guten Pizza.

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„Papa Köstlich“ und ich durften als zweiten Wein den „Pandra Verdejo“ vom Weingut „Bodega Pandora“ probieren. Deren Sitz befindet sich nur wenige Kilometer von der kleinen Stadt Rueda entfernt. Dort werden bis zu 20 Rebsorten aus der ganzen Welt angebaut, und in der Weinkellerei des Weinguts gibt es eine halbautomatische Abfüllanlage, die bis zu 4.500 Flaschen pro Stunde abfüllen kann. Es gibt sogar die Auswahlmöglichkeit zwischen Korken oder Schraubverschluss.

Wenn ihr mich fragt – ganz schön fortschrittlich!

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Pandra Verdejo“ wurde mit einem Korkverschluss verschlossen und macht selbst in der Flasche schon optisch richtig was daher. Die Trauben für diesen Wein werden auf einem 20 Jahre alten Weinberg mit steinigen Kieselsteinböden auf einer Höhe von 800 Metern angebaut. Im Vergleich zum Sauvignon Blanc unserer Vorspeise hat dieser Verdejo viel weniger Säure, lässt sich aber ebenfalls super angenehm trinken. Dafür sorgen die natürliche Säure und die Frisches des Weins. Nach dem ersten Glas macht man sich tatsächlich schon Gedanken darüber, dass man unbedingt noch ein zweites Glas haben möchte, bevor die Flasche leer ist. Ihr kennt mich ja, mein eigentlicher Name sollte „Kathi Weinfan Köstlich“ sein. 😉

Vor allem wegen solch intensiver fruchtigen Aromen bereitet mir der Wein besonders viel Freude. Dabei stechen Ananas und Passionsfrucht hervor. Ich habe mir sagen lassen, dass die Verdejo-Trauben auch dafür bekannt sind, leichte Buchsbaum-Noten zu beinhalten. Um das herausschmecken zu können, muss ich aber noch etwas an meiner Wein-Expertise arbeiten. Vielleicht schmeckt Ihr es ja heraus. Falls ja, erzählt mir davon gerne in den Kommentaren unterhalb der Rezepte.

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Jetzt aber ab in die Küche. Nun heißt es den Wein kaltstellen und etwas Leckeres dazu kochen. „Papa Köstlich“ und ich haben zum „Pandra Verdejo“ eine klassisch spanische Tortilla zubereitet. Eine tolle Kombination, die Ihr unbedingt ausprobieren solltet. Besonders mit der Sherrysoße. 🙂

Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Nachkochen und beim Weineverkosten. Ich freue mich auf Eure Ergebnisse. Markiert mich und @weine_der_do_rueda auf Instagram oder setzt die Tags #kathikoestlich und #ruedapasstimmer #spaniensweißweinstar #dorueda

 

Zutaten für die Tortilla:

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  • 8 Scheiben Serrano-Schinken
  • 500 g festkochende Kartoffeln
  • 10 Eier
  • 100 g Aubergine (in kleine Würfel geschnitten)
  • 100 ml Olivenöl
  • 100 g Zwiebel (in kleine Würfel geschnitten)
  • 1 Knoblauchzehe (in dünne Scheiben geschnitten)
  • 2 EL Petersilie (gehackt)
  • Salz, Pfeffer

Zusätzlich: 2-3 Stängel frische Petersilie

Sherrysoße (optional):

  • 3 Knoblauchzehen
  • 20 g Butter
  • 1 EL Zitronensaft (frisch gepresst)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Sherry
  • 1 EL Rinderfond

 

Zubereitung:

  1. Für Eure Tortilla die Kartoffeln waschen und in einen Topf legen. So viel kaltes Wasser hinzugeben, bis die Kartoffeln gerade so bedeckt sind. Etwa 1 EL Salz ins Wasser geben und dann mit einem Topfdeckel abdecken. Nun das Wasser zum Kochen bringen. Danach die Hitze reduzieren und die Kartoffeln für weitere 15 Minuten leicht köcheln lassen. Ob die sie gar sind, könnt Ihr mit einer Gabel testen, indem Ihr in die Kartoffel anpikst. Die Garzeit variiert je nach Größe der Kartoffeln. Sobald sie fertig sind, gießt Ihr das Wasser ab und lasst sie etwas abkühlen. Danach schälen und in grobe, aber dennoch mundgerechte Stücke schneiden.
  2. Während die Kartoffeln abkühlen, die Serrano-Schinken-Scheiben auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Dann den Schinken bei 140 °C Umluft im Backofen trocknen. Sobald er sich zusammengezogen hat und etwas knusprig ist, vom Blech nehmen und auf einem Küchenkrepp abkühlen lassen.
  3. Jetzt die Eier verquirlen, mit Salz und Pfeffer würzen und beiseite stellen. Dann die Zwiebelwürfel und den Knoblauch in einer großen, ofenfesten Pfanne in reichlich Olivenöl anbraten. Die Auberginenwürfel dazugeben und mit anbraten. Einige Minuten später die Kartoffeln und die gehackte Petersilie mit in die Pfanne geben.
  4. Dann die Ei-Mischung in die Pfanne geben. Ab damit in den vorgeheizten Ofen bei 250 °C Ober-/Unterhitze für etwa 10 Minuten.
  5. In der Zwischenzeit könnt Ihr zur Garnitur noch ein paar frisch gezupfte Petersilienblätter in einer kleinen Pfanne mit Olivenöl frittieren. Legt sie danach auf ein Küchenkrepp, um sie abtropfen zu lassen.
  6. Sobald Eure Tortilla gestockt ist, könnt Ihr sie auf einen großen Teller stürzen und sie in Stücke schneiden. Darauf verteilt Ihr dann etwas frittierte Petersilie und den Serrano-Schinken.
  7. Besonders lecker schmeckt diese Tortilla mit einer Sherry-Soße. Hierfür müsst Ihr die Knoblauchzehen in einem kleinen Topf mit Olivenöl weich braten. Dann die restlichen Zutaten hinzufügen und bei schwacher Hitze für etwa 15 Minuten einkochen lassen. Das Umrühren zwischendurch nicht vergessen.

Die Rezepte gibt‘s hier als Download