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Unterwegs

Rosenbar – Bar mit Flair

 {Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung} Die „Rosenbar“ in Saarbrücken ist längst mehr als ein Geheimtipp. Hier erwarten den Gast ein tolles Ambiente, tolle Cocktails und Weine und dazu richtig leckeres Essen. Ach ja, und ein echter Pool.

Kathi, da gibt es einen Pool – da musst du hin!“, habe ich im Sommer vorigen Jahres permanent zu hören bekommen. Zuerst war ich leicht verwirrt, denn bis dato hatte ich noch nie gehört, dass es eine Bar in der Saarbrücker Innenstadt gibt, die über einen Pool verfügt. Aber da kannte ich die „Rosenbar“ noch nicht, die seit Dezember 2019 ihre Pforten in der Dudweilerstraße geöffnet hat. Diese Eröffnung ist im kurz darauffolgenden Lockdown wirklich so was von an mir vorbeigegangen. Aber zum Glück habe ich überall um mich herum fleißige Augen und Ohren, von denen ich öfter mal Tipps rund um Neueröffnungen und solche Highlights wie den Pool der „Rosenbar“ bekomme.

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Der gar nicht mal so kleine Pool sowie die übrigen Räumlichkeiten der „Rosenbar“ wurden in liebevoller Eigenarbeit und nur mit ganz wenig professioneller Unterstützung binnen acht Monaten renoviert beziehungsweise selbst gebaut. Im Pool darf man zwar nicht schwimmen, aber im Sommer gern die Füße abkühlen. Da das Gebäude inklusive des gesamten Inventars der damaligen „Rosenapotheke“ seit 1983 unter Denkmalschutz steht, hat die Renovierung so einige Überraschungen für Carolin Ruf und Carsten Clementschitsch, die beiden Inhaber der „Rosenbar“, mit sich gebracht. Zum Beispiel haben die beiden eine Wand im Innenraum verputzt und am nächsten Tag lag der ganze Putz auf dem Fußboden. Ebenso steht ein Kellerraum voll mit Kleinigkeiten aus der alten Apotheke. „Wir haben sogar eine Morphiumwaage oder Skalpelle gefunden“, erzählt die 29-jährige Inhaberin.

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Solche Dinge wurden aber gut verstaut, sodass der Gastraum für alle sicher ist und man entspannt den Charme der alten „Rosenapotheke“ genießen kann. Denn die Einbauschränke aus dunklem Holz, die teilweise noch mit alten Apothekerfläschchen dekoriert sind, machen ganz schön was her. Moderne Details wie Lederstühle, die Lampenkonstruktion an der Decke oder das schicke Sofa im Nebenraum sorgen für die perfekte Balance zwischen dem geschichtlichen Flair des Gebäudes und dem Barfeeling, das man aus Großstädten kennt.

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Als ich im vergangenen Jahr zu Gast in der „Rosenbar“ sein durfte, lag das Hauptaugenmerk der Inhaber noch ganz auf der Bar. Kein Wunder, war das Inhaber-Paar doch früher in der Nachtclubszene Saarbrückens tätig. Durch die mehrfachen pandemiebedingten Schließungen wurde das Konzept allerdings überarbeitet, und nun gibt es zu ausgewählten Weinen und richtig leckeren Cocktails nicht mehr nur eine keineswegs zu verachtende Antipasti-Platte, sondern eine große Auswahl an warmen Gerichten. Diese darf ich bei meinem Besuch selbstverständlich zusammen mit dem Küchenabschnittsgefährten probieren. Bevor wir uns aber von der neuen Speisekarte überzeugen dürfen, schickt uns Carolin Ruf den neu eingestellten Sommelier Mourad Hajjaj zum Tisch. Darüber freue ich mich sehr, denn zugegebenermaßen gehen wir viel zu oft auf Nummer sicher und greifen beispielsweise zum zeitlosen Klassiker – dem Grauburgunder. Erst seit meiner Zeit als „Kathi Köstlich“ bin ich, was das angeht, viel mutiger geworden und weiß, wie viel Spannendes mich in der Welt der Weine noch erwartet. Daher bin ich immer dankbar für individuelle Weinberatungen, die mich und meine Begleitung aus unserer Komfortzone herauslocken.

Perfekte Weinberatung

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Sommelier Mourad Hajjaj

Mourad Hajjaj möchte zuerst einmal wissen, für welche Gerichte wir uns entschieden haben und ob wir dazu eher Weißwein, Rotwein oder Rosé trinken möchten. Da wir beide eher selten Rotwein trinken, entscheiden wir uns für Rosé und Weißwein. Dann verschwindet der Sommelier kurz hinter die Theke und kommt mit zwei Flaschen und zwei kleinen Schälchen im Gepäck wieder zurück. In einem Hartkäsewürfel, im anderen etwas Gebäck.

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Vorab probieren wir den Weißwein – „Conde Villar“ aus der portugiesischen Rebsorte Alvarinho. Dieser besticht durch seinen frischen Duft aus Zitrone und Orange. „Der Weißwein passt zu Meeresfrüchten und ist ein guter Begleiter für einen Abend mit Freunden“, erklärt Hajjaj. Und siehe da, nach dem ersten Probierschluck verstehe ich, was Mourad Hajjaj meint. „Conde Villar“ trifft bestimmt den Geschmack vieler Menschen. Die milde Säure und der fruchtige Geschmack machen dieses Tröpfchen sehr trinkbar. Probiert man ihn aber, nachdem man das süße Gebäck vorab gegessen hat, verändert sich der Geschmack des Weißweins total – dann schmeckt er irgendwie saurer. „Das kommt daher, dass die Süße-Rezeptoren auf der Zunge nun belegt sind und wir den Wein dann nur in seiner Säure wahrnehmen können“, klärt Mourad Hajjaj auf.
Anschließend gibt es für uns einen Schluck Wasser und wir probieren den Wein nun mit einem Stück Hartkäse vorab. Somit sind jetzt die Salz- und Säure-Rezeptoren auf der Zunge gefragt. „Im Grunde ist Käse ja nichts anderes als sauer gewordene Milch“, fügt der Sommelier hinzu. Und es ist wie verhext, denn die Rezeptoren, die für die Süße-Wahrnehmung zuständig sind, sind blitzschnell wieder frei geworden, um uns nun das gesamte Spektrum an Süße und Fruchtigkeit schmecken zu lassen. In der Theorie war mir dieser Prozess sehr wohl schon vorher bewusst, aber es dann mal so zu erleben, ist wirklich faszinierend. Daher darf man meiner Meinung nach nie nach nur einem Schluck Wein – ganz egal welcher – behaupten, dass dieser nicht schmecke. Man sollte Weinen immer die Chance geben zu atmen und sie immer wieder zu verschiedenen Gerichten probieren.

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Aromen von Himbeeren und Erdbeeren

Das gleiche Geschmacksexperiment machen wir anschließend mit einem Rosé aus Südfrankreich. Genauer gesagt stammt dieser Wein aus der Region Languedoc-Roussillon und trägt den schönen Namen „Miraflors“ von „Domaine Lafage“. Wie fast alle Roséweine aus dieser Region besticht er durch seine helle Farbe, die fast schon lachsfarben erscheint. Allein schon beim ersten Riechen, um mir einen Eindruck zu verschaffen, weiß ich, dass ich diesen Wein höchstwahrscheinlich nachkaufen werde. Aromen von Himbeeren und Erdbeeren sind genau mein Ding. So schön fruchtig! Auch vom Geschmack bin ich begeistert. Nach diesen beiden Erlebnissen bin ich definitiv davon überzeugt, dass Mourad Hajjaj etwas von seinem Beruf versteht und kann nur jedem empfehlen, auf seine Beratung zu setzen und zu vertrauen.

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Kommen wir zum nicht ganz unwichtigen Teil des Abends – dem Essen. Vorab gibt es für uns grüne und schwarze Oliven, frisches Brot und Bruschetta. Beim Hauptgang können der Küchenabschnittsgefährte und ich uns erst nicht zwischen all den superlecker klingenden Gerichten entscheiden. Schlussendlich nehmen wir zwei Gerichte, die wir beide mögen – um zwischendurch einfach tauschen zu können.

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Zum einen gibt es Brust von der Maispoularde mit Calvadossoße, Gemüse und Rosmarinkartoffeln und zum anderen das Rumpsteak mit Portweinsoße, dazu Steakhouse-Pommes und Gemüse. Ich starte mit dem Rumpsteak und bin schon beim Anschneiden sofort positiv überrascht. Perfekt medium gebraten. Zudem bin ich großer Fan von Portweinsoße, die für mich den perfekten Begleiter zum Rumpsteak abgibt. Auch bei den Steakhouse-Pommes und dem Gemüse gibt es nichts auszusetzen.

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Ganz ohne Nachfragen kommt kurz nach dem ersten Bissen auch schon Soßen-Nachschub. Hier fehlt es wirklich an nichts. Auch die Weinauswahl ist sehr passend. Worauf ich aber nach etlichen Schwärmereien des Küchenabschnittsgefährten besonders gespannt bin, ist die Calvadossoße. Sie schmecke ihm so gut, dass er am liebsten das Rezept dazu hätte, um sie nachkochen zu können, schwärmt er die ganze Zeit. Vollkommen zu Recht, wie ich selbst feststellen darf. Die Maispoularde ist zum einen super zart und harmoniert wirklich sehr gut mit dem leicht fruchtigen Aroma der Calvadossoße. Da weiß ich doch sofort, was demnächst im Hause Köstlich aufgetischt wird.

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Onlineshop für Weine geplant

Um den Abend gebührend abzurunden, bestellen wir uns die Dessertvariation zum Teilen. Diese besteht aus Crème brûlée, Moelleux au Chocolat, frischen Beeren, Obstkompott und einer Kugel Cassis-Sorbet. Meine Begleitung macht sich direkt über die Crème brûlée her, und ich sichere mir das kleine Schokoküchlein. Wir sind beide mehr als zufrieden mit unserer Auswahl. Sehr zufrieden bin ich aber auch, weil ich nach über einem Jahr endlich über die „Rosenbar“ schreiben darf und sie weiterempfehlen kann.
Sowohl die neue Speisekarte als auch die Weinberatung sind tadellos. Zudem kann ich allen Cocktail-Liebhabern nur wärmstens ans Herz legen, mal einen Ausflug dorthin zu machen. Bei meinem ersten Besuch im vergangenen Jahr habe ich dort einen Mai Thai und einen Mojito probiert – unschlagbar lecker! Wer sich mehr für Weine interessiert, der sollte unbedingt eine Weinverkostung in der „Rosenbar“ mitmachen. Zudem soll es bald auch einen Onlineshop für die Weine geben. Bisher kann man diese aber auch bereits vor Ort kaufen und mitnehmen.

 

Rosenbar
Dudweilerstraße 11
66111 Saarbrücken
www.rosenbar.de
info@rosenbar-sb.de
Öffnungszeiten:
Mo. Ruhetag, Di. bis Do. 17 bis 23 Uhr
Fr. bis Sa. 17 bis 1 Uhr
So. 17 bis 23 Uhr

Die Printversion gibts in FORUM-Ausgabe 47/2021 – und auf der FORUM-Website.