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Trinkbares, Unterwegs

Weinagentur Bely – Mit Herz und Liebe zum Wein

{Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung} Die „Weinagentur Bely“ in Wadgassen ist ein kleiner, aber feiner Fachhandel. Inhaber Christian Bely betreibt den Handel nebenberuflich und legt ein besonderes Augenmerk darauf, seine Kunden fachkundig zu beraten und zu jedem seiner Produkte auch etwas erzählen zu können.

„Bist Du bereit für eine kleine Champagner-Verkostung?“, heißt es in einer Kurznachricht von Christian Bely, dem Inhaber der „Weinagentur Bely“, einen Tag vor unserem geplanten Interview-Termin. Die Welt des Champagners ist für mich noch relativ unbekannt, daher bin ich gespannt und neugierig auf das, was mich erwarten wird. Wenn ich zurückdenke, habe ich bisher immer nur Champagner der üblichen großen Häuser probiert. Die mich im Übrigen nicht unbedingt vom Hocker gerissen haben, um ganz ehrlich zu sein. Mal sehen ob Christian Bely es schafft, mich vom Gegenteil zu überzeugen.

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Christian Bely empfiehlt Tulpen- oder feinwandige Rieslinggläser für Champagner, weil sich so dessen Geschmack besser entfalten kann

Für viele bedeutet Champagner Status und Luxus – was man durchaus auch an den Preisen erahnen kann. Diese sind aber nicht willkürlich hoch angesetzt, sondern der Preis hat vielerlei Gründe. Für die Herstellung dieses prickelnden Getränks müssen viele Auflagen erfüllt werden. Zum einen unterliegt der Champagner einer geschützten Herkunftsbezeichnung. So darf sich dieser auch nur so nennen, wenn er wirklich aus der nordöstlich gelegenen Provinz Champagne in Frankreich kommt. Hinzu kommt als Qualitätsmerkmal die Handlese. Die Trauben dürfen also nur von Mitarbeitern der Champagnerhäuser geerntet werden und keinesfalls mithilfe von moderner Technik.

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Champagner aus Ay

Eine weitere Besonderheit findet sich im Prozess der Gärung. Dieser ist für die Herstellung von Champagner zwingend vorgeschrieben. Anders als bei gewöhnlichen Schaumweinen werden Qualitätsschaumweine immer zweifach vergoren. Hierbei wird die traditionelle Flaschengärung – auch Champagner-Methode genannt – angewendet. Der Grundwein muss mindestens neun Monate auf der Hefe liegen, bevor die Flaschen täglich gedreht werden. So sammelt sich die Hefe im Flaschenhals und kann schlussendlich entfernt werden. All diese Dinge, die es bei der Herstellung zu beachten gilt, kosten Zeit und Geld. Das spiegelt sich verständlicherweise im Preis des Endproduktes wider.

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In Wadgassen bei Christian Bely angekommen, machen wir uns es erst mal in dem kleinen Verkostungsraum gemütlich. Hier gibt es bei privaten Winetastings Platz für bis zu zehn Personen. Von außen scheint die „Weinagentur Bely“ ein ganz normales Einfamilienhaus zu sein. Betritt man aber den einst privaten Weinkeller, so merkt man ziemlich schnell, dass die Weinvorräte für eine Familie doch recht übertrieben wären. „Wie man sieht, haben wir zu wenig Lagerfläche, denn das hier ist noch nicht alles. Der Rest lagert in der Garage meines Vaters“, erzählt der Inhaber. Aus einer Reise nach Frankreich wurde letztlich etwas viel Größeres, was sich die Familie Bely anfangs nicht  im Traum hätte vorstellen können.
Der hauptberufliche Lehrer hatte schon immer großes Interesse an Genuss, Reisen und gutem Wein. So war der Kontakt bei einem Besuch eines Weinguts in Frankreich zwischen ihm und dem Kellermeister ziemlich schnell geknüpft. Kurz nachdem er wieder zu Hause im Saarland ankam, stand auch schon – ehe Bely sich versah – eine Europalette voll mit Wein in seiner Einfahrt. Diese konnte er in Absprache mit dem Weingut ganz entspannt und ohne Zeitdruck an alle Weininteressierten in seinem Umfeld verteilen. „Es hat sich ein bisschen angefühlt, als wäre ich jetzt ein Tuppervertreter“, scherzt Bely.

Der Weinfachhandel besteht seit 2016

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Weine vom mallorquinischen Weingut Can Axartell

Und so ging es dann im Sommer 2016 mit seinem eigenen Weinfachhandel los. Heute betreibt er das Ganze zwar immer noch nebenberuflich, beliefert mittlerweile aber beispielsweise sogar das „Esplanade“, ein Zwei-Sterne-Restaurant in Saarbrücken (hier geht’s zum Blogpost über „Esplanade).
Während der 41-jährige Inhaber mir und dem Küchenabschnittsgefährten von seinen Anfängen im Weingeschäft berichtet, öffnet er mit einem typischen Korkenknall den Champagner, den es zu verkosten gilt. Dabei handelt es sich wie oben erwähnt nicht um einen der „üblichen Verdächtigen“, sondern um einen Champagner, den man nicht an jeder Ecke oder jedem Supermarkt bekommt. Diesen „Brut Régence“ von Brimoncourt erhält man in Deutschland nur bei der „Weinagentur Bely“. „Darauf bin ich besonders stolz“, verrät Bely. Ein besonderes Augenmerk legt er darauf, dass er zu jedem seiner Produkte auch etwas erzählen kann.

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Chardonnay vom Weingut Salzl in Österreich

Bei 80 Prozent der Weingüter und Champagnerhäuser war er selbst vor Ort, um sich von den Gegebenheiten ein Bild zu machen. So erklärt er uns, dass dieser Champagner zum Beispiel von einem kleinen Champagnerhaus in Ay stammt. Dort werden keine Trauben von anderen Winzern zugekauft, sondern nur eigene Trauben weiterverarbeitet.
In diesem Fall ist der Champagner eine Cuvée aus 80 Prozent Chardonnay- und 20 Prozent Pinot-Noir-Trauben. „Mit 32 Euro pro Flasche liegt der ,Brimoncourt‘ preislich im Einsteigersegment“, erklärt Christian Bely. Mit seinen fruchtigen und zarten Aromen überzeugt dieser Champagner auch mich – und das, obwohl ich diesem Getränk wirklich jahrelang skeptisch gegenüber stand. In diesem Fall passt wohl der Lieblingsspruch von „Oma Köstlich“ sehr gut: „Probieren geht über Studieren“.

Er verkauft nur, was auch ihm schmeckt

Neben etlichen Schaumweinen wie Crémant oder Champagner hat die „Weinagentur Bely“ aber auch, wie der Name schon verrät, eine große Weinauswahl. Auch hiervon dürfen wir natürlich etwas probieren, um uns selbst von der Qualität zu überzeugen. Nicht jeder Wein schafft es ins Sortiment von Inhaber Bely. Für ihn ist die Herstellung der Weine ebenso wichtig wie der Geschmack. Er verkaufe nur, was ihm schmecke, beziehungsweise Weine, von denen er davon ausgehen kann, dass sie seinem durchaus festen Kundenstamm gefallen könnten, betont er.

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Rosa Cuvée vom österreichischen Weingut Strehn

Hierzu zählen nicht nur die eingefleischten Weinliebhaber des Saarlandes, sondern auch diejenigen, die sich in meiner Altersgruppe befinden und sich gerne ans Thema Wein herantasten möchten. Diese finden sich besonders im „LUUC Café Deli Wein“ in der Saarbrücker Innenstadt wieder. Dort wird natürlich auch großer Wert darauf gelegt, dass die Weine möglichst vegan sind und im besten Fall auch noch ein hübsches Etikett haben. Da Christian Bely die Vorlieben seiner Kunden genau kennt, kann er dahingehend auch immer mit fachkundiger Beratung bei der Weinauswahl zur Seite stehen. Ebenso steuert er 50 Prozent der Weinkarte im Saarbrücker „Qu4rtier“ bei. Dort finden sich beispielsweise eine italienische Pink Cuvée vom Weingut Gorilla Wines“ oder aber auch ein Chardonnay vom österreichischen Weingut Salzl.

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Wir bleiben aber bei den Franzosen und probieren einen Rosé – „Le Marquis“ von Domaine La Louvière. Dieser Wein kommt mir direkt bekannt vor, denn diese hübsch gestalteten Etiketten sind mir als Mediengestalterin bei der letzten „Weinzeit“ am Saarbrücker Staden sofort ins Auge gefallen. Auf diesen finden sich immer wieder verschiedene Wolf-Motive. Das kommt daher, dass folkloristische Überlieferungen besagen, dass sich die Wölfe damals in den Ausläufern der Pyrenäen in Südfrankreich versammelten, um die Landschaft zu erkunden und ihre Jagdgefährten anzutreffen. Heute wachsen die Trauben für die Weine von „Domaine La Louvière“ auf diesen Sammelplätzen.
Aber kommen wir zum wichtigsten Punkt bei diesem Rosé – dem Geschmack. „Das ist kein klassischer Sommer-Rosé, wie man ihn kennt“, warnt Christian Bely vor. Was sich auch an der rostroten Farbe erahnen lässt. Dieser Wein passe gut zu asiatischen Gerichten oder aber auch zu Gegrilltem. Und ich verstehe schon beim ersten Schluck, warum der Inhaber diese Empfehlung ausgesprochen hat. Eine Cuvée aus den Rebsorten Merlot, Cabernet Franc und Malbec kann ich mir wirklich super als Begleiter zu einem leckeren Grillabend vorstellen. Wir haben zwar nur französische Weine probiert, aber die „Weinagentur Bely“ hat noch weitaus mehr zu bieten. Ebenfalls finden sich in seinem Sortiment Weine aus Luxemburg, Italien, Spanien, Österreich, Mallorca oder sogar aus Chile. Das chilenische Weingut „VIK“ wurde erst kürzlich als acht-bestes Weingut weltweit ausgezeichnet. Das kann sich sehen lassen. Aber auch viele regionale Weine des saarländischen Weinguts „Weber Brüder“ finden sich in seinen Regalen – unter anderem der viel gefragte Saar-Riesling.

Unterstützung von der ganzen Familie

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Die „Weinagentur Bely“ ist ein kleiner, aber feiner Weinfachhandel, wie ich finde. Mit den großen Weinhändlern des Saarlandes wie „Pinard de Picard“ oder der „Winefactory“ möchte er sich gar nicht messen, denn das sei für Bely nebenberuflich gar nicht möglich. Daher ist er vollkommen zu Recht stolz auf sich und seine Familie. Sein Vater, seine Frau und sein Bruder helfen im Hintergrund nämlich fleißig mit. „Ohne deren Unterstützung wäre das so gar nicht möglich“, erklärt der Inhaber. Und so viel Gemeinschaftssinn sollte honoriert werden. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Wein, den ich von der „Weinagentur Bely“ probieren darf. Wer auch probieren möchte, kann im Onlineshop stöbern und bestellen oder einen Termin per E-Mail oder Telefon vereinbaren.

Weinagentur Bely
Turnerstraße 34
66787 Wadgassen
Telefon 0163-3642616
info@weinagentur-bely.de
www.weinagentur-bely.de
Öffnungszeiten nach Absprache

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