Pistache – Klassisch war gestern

{Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung} Das „Pistache“ im Saarlouiser Postgässchen bietet leckeres und abwechslungsreiches Frühstück jenseits von alltäglichen Brötchen, Käse und Ei. Zudem bietet es eine bemerkenswert große Auswahl an glutenfreien und veganen Leckereien – und sündhaft gute Kuchen.

Meine Begleitung und ich sind uns sicher, mit dem „Pistache“ im Saarlouiser Postgässchen genau den Ort gefunden zu haben, an dem sich zwei unserer an Zöliakie leidenden Freundinnen garantiert sehr wohlfühlen werden. Denn was man auf den ersten Blick nicht unbedingt vermutet: Dieses kleine Café hat eine bemerkenswert große Auswahl an glutenfreien und veganen Leckereien. Auch wenn die Karte eher überschaubar ist – hier steckt viel Liebe im Detail.

Angela Fiandaca, die Inhaberin, begrüßt uns herzlich und bringt es ziemlich schnell auf den Punkt: „Ich hätte nie gedacht, dass die Nachfrage nach glutenfreien Speisen so groß ist!“ Sie klingt selbst ein wenig überrascht, aber irgendwie auch stolz. Man merkt sofort: Diese Frau hat hier nicht einfach nur ein Café eröffnet, sie hat eine Marktlücke geschlossen. Doch bevor wir tiefer eintauchen in die Welt des Frühstücks, spulen wir kurz zurück. Im Sommer 2022 eröffnete die 44-jährige Inhaberin das „Pistache“ – nach monatelanger gemeinsamer Renovierung mit ihrem Partner. Früher war hier ein kleiner Weinhandel beheimatet.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das kleine Café bietet 16 Sitzplätze und ist eine gute Mischung aus rustikal und modern, mit vielen kleinen Details, die zeigen, wie viel Herzblut hier drinsteckt. Leider ist es nicht möglich, draußen zu sitzen. Die Idee zum „Pistache“ war übrigens keine spontane Eingebung. Die gebürtige Saarlouiserin ist gelernte Hotelfachfrau, hat 18 Jahre in München gelebt und dort nicht nur zwei Café-Eröffnungen begleitet, sondern eines davon sogar selbst geführt.
Zurück in ihrer Heimat stand für ­Fiandaca fest, dass das übliche Angestelltenverhältnis für sie nicht mehr infrage kam. „Ich wollte etwas Eigenes“, sagt sie. Ihr Traum war es eigentlich immer, ein kleines Café in der Provence zu eröffnen. Nun ist es eben Saarlouis geworden. Nicht ganz Frankreich, aber so kann ihre Tochter wieder regelmäßig Zeit mit ihrer Oma verbringen. Das war von München aus eher schwierig. Dennoch vermisst Angela Fiandaca ihre Zeit im schönen Bayern sehr. „Dort war das Freizeitangebot – gerade auch mit Kind – einfach viel größer“, sagt sie. Aber ihr mache das Café in Saarlouis auch viel Spaß, und über das oftmals positive Feedback ihrer Gäste freut sie sich sehr.

Gerade zu Beginn gab es jedoch häufiger Beschwerden, dass im „Pistache“ kein klassisches Frühstück angeboten wird. Viele vermissten hier Brötchen, Käse, Marmelade oder die üblichen Eierspeisen. „Es gibt in Saarlouis genügend Frühstückslokale, die genau diese Klassiker anbieten. Davon wollte ich mich bewusst abheben“, erzählt die 44-Jährige. Dennoch hat sie es innerhalb von fast drei Jahren geschafft, einen Kreis von Stammkunden für sich und ihr Konzept zu gewinnen und diese regelmäßig begrüßen zu dürfen.
Mich hat bei meinem allerersten Besuch im „Pistache“ besonders angesprochen, dass es eben gerade kein 08/15-Frühstück gibt. Solch ein Frühstückslokal wie ihres findet man sonst oft nur in größeren Städten. Daher stand das kleine Café immer ganz oben auf meiner Liste, wenn es darum ging, mich mit Freundinnen in Saarlouis zu treffen. Ich bin großer Fan davon, mit Joghurt, hausgemachtem Granola und frischen Früchten in den Tag zu starten. Nichts geht über selbst gemachtes Granola – eines meiner absoluten Highlights.

Während unseres Gesprächs mit der Inhaberin frühstücken wir natürlich auch. Und für mich gibt es – wie sollte es auch anders sein – natürlich knuspriges Granola mit Sojajoghurt und frischem Obst. Ganz besonders dabei mag ich die verschiedenen Nüsse. Dazu genieße ich meinen treuen Begleiter: Chai Latte mit Hafermilch. Den trinke ich hier jedes Mal!

Meine Freundin ist da etwas experimentierfreudiger. Sie ist zwar Radiomoderatorin, weiß aber dennoch, worauf es bei einem gelungenen Print-Artikel ankommt. Deshalb bestellt sie einen Blue Chai Latte, der nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein echter Hingucker ist. Angela Fiandaca verrät uns, dass die auffällige Farbe durch Spirulina-Algenpulver entsteht. Verfeinert wird das Ganze mit etwas Piment, und fertig ist der Frühstücksdrink für meine Begleitung. Dazu gibt es für sie die herzhafte Version eines Frühstücks vom „Pistache“: Avocado-Brot Deluxe. Auf ihrem Teller befindet sich also getoastetes Mehrkornbrot mit Avocado, Tomaten, Kürbiskernen, Feta, Rucola und Sprossen. Eine wirklich ordentliche Portion, von der man satt wird. Und alle Zutaten sind super frisch und knackig. Der Zusatz „Deluxe“ ist auf jeden Fall passend.

Entspanntes Frühstück bis 14 Uhr

Dazu passen würde auch ein „Inge-Spritz“. Das Ausgefallene daran ist ein besonderer Sirup namens „Inge“, den man auch hier vor Ort kaufen kann. Damit werden nicht nur besagter Inge-Spritz, sondern auch eine Inge-Schorle und die „Heiße Inge“ zubereitet. Der Ingwer-Sirup kommt aus dem Raum München und ist für Angela Fiandaca ein Stück Wahlheimat, das sie mit ins Saarland genommen hat.
Übrigens: Frühstück gibt’s im „Pistache“ ganz entspannt bis 14 Uhr. Für alle, die lieber ausschlafen oder sich erst nach der Yogastunde ein gutes Frühstück gönnen wollen. Die Inhaberin bereitet jedes Frühstück selbst zu. Ebenso die vielen Kuchen, die täglich im Café angeboten werden. „Das alles mache ich auf einem Quadratmeter hinter der Theke, deshalb ist unsere Karte auch eher klein – aber dafür alles mit Liebe gemacht“, erzählt Angela Fiandaca.

Ein Klassiker der Kuchentheke ist selbstverständlich der Pistazienkuchen. Wie der Name des Cafés nämlich schon vermuten lässt, trifft man auch auf der Speisekarte auf die Pistazie. Zum Beispiel gibt’s zum Frühstück auch die Option, ein Croissant mit Pistaziencreme zu bestellen. Die italienische Creme kann man übrigens auch dort kaufen. Der absolute Gästefavorit der Kuchentheke ist der Pistazien-Mango-Schmand-Kuchen. „Diesen Kuchen wollte ich eigentlich für den Winter aus dem Sortiment nehmen“, berichtet Angela Fiandaca. Diesen Plan hat sie aber direkt wieder über Bord geworfen, weil die Nachfrage so groß war. Was ich tatsächlich auch sehr gut nachvollziehen kann, denn der Pistazien-Mango-Schmand-Kuchen ist wirklich unverschämt gut!
Für die Inhaberin sind die Kuchenrezepte, wie sie es betitelt, „Hausfrauen-Rezepte“, die aber so gut ankommen, dass sie manche Kuchen zurückhalten muss, damit sie nicht nachmittags schon ausverkauft sind. Besonders gefragt sind auch hier die veganen und glutenfreien Kuchen. Menschen mit Unverträglichkeit müssen hier wirklich kaum Abstriche machen.

Besonderer Kaffee aus Italien

Und was darf zu Kuchen nie fehlen? Natürlich der Kaffee! Der, der im „Pistache“ serviert wird, ist ein ganz Besonderer. Nicht nur wegen seiner Herkunft – der Espresso wird aus einem kleinen italienischen Ort nahe Pisa bezogen – sondern auch wegen der besonderen Zubereitung. „Ich habe diesen Kaffee während des Lockdowns in München probiert, und es war Liebe auf den ersten Schluck“, erinnert sich Angela Fiandaca. Der Trinci-Espresso hat wenig Säure und ist gleichzeitig stark und rund im Geschmack. In einem Plastikbecher probiert, wusste sie sofort: Das ist der Kaffee, den sie ihren Gästen in ihrem ersten ganz eigenen Café anbieten ­möchte.
Was den Kaffee im „Pistache“ besonders macht, ist, dass er nicht nur als Espresso, sondern auch in allen anderen Getränken wie Cappuccino oder Latte Macchiato verwendet wird. „Wir haben keine speziellen Espressobohnen, sondern nutzen diesen Kaffee für all unsere Getränke. Er passt zu allem, und genau das macht ihn so vielseitig“, erklärt die Inhaberin mit einem Lächeln. Wer in den Genuss dieser leckeren Kaffeespezialitäten kommen möchte, sollte zum Frühstück unbedingt reservieren. Und im Anschluss vielleicht ein Stück Rüblikuchen probieren. Ich habe mir sagen lassen, dass dieser bei vielen Gästen ebenfalls sehr gut ankommen soll. Ich jedenfalls werde definitiv wiederkommen, um ihn zu probieren.

Pistache
Postgässchen 4
66740 Saarlouis
Telefon 06831-9366917
Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. 10 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 17 Uhr
Mo. und So. Ruhetag

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