Unterwegs

Bocca Pastabar – Pasta satt

{Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung} Der Gastronom Nico Weber ist in Saarbrücken kein Unbekannter. Sein neuestes Lokal ist die „Bocca Pastabar“ und – wie sollte es bei ihm anders sein – beheimatet in der Mainzer Straße. Die Karte ist klein, aber fein.

Schon beim Betreten der „Bocca Pastabar“ habe ich das Gefühl, nicht einfach durch eine gewöhnliche Tür zu treten, sondern durch eine Pforte zu einem Großstadtlokal – irgendwo zwischen Hamburg und Berlin. Hohe Wände, knallige Farben und kunstvolle Fliesen – all das sorgt sofort für einen bleibenden Eindruck. Hier ist man keineswegs beim klassischen Italiener, sondern eben in einer Pastabar mit Großstadtfeeling direkt im Herzen Saarbrückens, in der Mainzer Straße. Hier reihen sich auch „Nori“ und „Gotti“ ein – weitere Restaurants von Inhaber Nico Weber. „Wir sind sehr stolz darauf, mit unseren Lokalen das Stadtbild prägen zu dürfen – insbesondere die Mainzer Straße“, sagt Vanessa Badziong, die Partnerin des Inhabers.

Nicht nur renoviert, sondern saniert

Aber fangen wir doch von vorne an. Die kulinarische Reise von Nico Weber begann schon viel früher. 2012 fing alles mit „Die Burgerei“ in der Saarbrücker Fröschengasse an. Einer der ersten Burgerläden Saarbrückens, der sich über Jahre hinweg etabliert hat. Diesen hat Weber 2022 an seinen Partner übergeben, um mehr Zeit für neue Ideen zu haben. Auch beim leider inzwischen geschlossenen Speiselokal „Herzenslust“ hat er mitgewirkt. 2020 entschloss er sich, „Pizza Gotti“ zu eröffnen. Dort wird authentische neapolitanische Pizza serviert, für die der Teig bis zu 72 Stunden gehen darf. Dadurch wird er besonders bekömmlich.

Inhaber Nico Weber und seine Partnerin Vanessa Badziong, die für den Auftritt des „Bocca“ verantwortlich ist | Fotocredit: Manuela Meyer

2022 folgte dann „Nori Ramen & Noodles“. Hier gibt es hausgemachte Nudeln, kombiniert mit aromatischen Brühen und unterschiedlichen Toppings. Was ich ebenfalls sehr empfehlen kann. Mein absoluter Favorit: Nori Fries und Dong Dong Vegan.
Obwohl sich Nico Weber mit „Pizza Gotti“ schon in die Welt der italienischen Kulinarik begeben hat, fehlte ihm dort die Pasta. Die Küche sei viel zu klein, um mehr als neapolitanische Pizza aus dem Steinbackofen und diverse Vorspeisen anbieten zu können. Bevor feststand, dass am ehemaligen Standort von „Chez Jerôme“ wirklich Pasta serviert werden sollte, hatte er auch ein Focaccia- und ein Taco-Konzept im Hinterkopf. Als er aber die Räumlichkeiten betrat, fühlte er direkt, dass sich dort eine Pastabar super machen würde.

Bevor dieser Gedanke konkrete Formen annahm, waren mehrere Besichtigungen der Lokalität notwendig. Zwar war die Immobilie – um es mit Nico Webers Worten zu sagen – „Schrott“. Doch weil sein nächstes Restaurant unbedingt wieder in der Mainzer Straße liegen sollte, blieb kaum eine Alternative. Daher stand nach einigen Zu- und Absagen dann schlussendlich fest, dass dem ehemaligen „Chez Jerôme“ frischer Wind eingehaucht werden sollte. Und zwar italienischer! Aber es sollte kein gewöhnliches oder gar klassisches italienisches Restaurant mit rot-weiß-karierten Tischdecken werden, sondern vielmehr ein Ort, an dem man sich trifft, gemeinsam Spaß hat und dabei leckere Pasta und ein Glas Wein oder einen Cocktail genießen kann.

Eine der ursprünglichen Ideen für die „Bocca Pastabar“ war, dass die Pasta im Schaufenster mit den schönen Rundbögen frisch zubereitet wird, sodass jeder Gast zusehen kann, wie die Pasta frisch auf die Teller kommt. Dieser Plan ist aber wegen vieler fehlender Genehmigungen gescheitert. Nun kann man in besagten Schaufenstern Platz nehmen, dem Geschehen in der Mainzer Straße zuschauen, sich dabei mit Freunden unterhalten und einfach genießen.
Bis man allerdings am Fenster Platz nehmen konnte, vergingen fünf Monate. „Wir haben nicht renoviert, wir haben saniert“, berichtet Vanessa Badziong sichtlich stolz. Alle Wände und Böden mussten komplett raus und erneuert werden. „Hierfür gingen viel Schweiß und mehr Geld als eingeplant drauf“, erzählt Nico Weber. Aber beide sind zuversichtlich, dass sich all das gelohnt hat. Denn die „Bocca Pastabar“ werde gut angenommen.

Carciofo e Amici – Pasta mit Artischockenherzen, Datteltomaten, gerösteten Pinienkernen, sizilianischen Oliven und Kapern

Nico Weber ist für das kulinarische Konzept der Pastabar eines besonders wichtig: „einfache Gerichte besonders machen“. Deshalb gibt es verschiedene an Klassiker der italienischen Küche angelehnte Gerichte wie etwa das „Ragù di manzo“. Die Inspiration hierfür war „Ragù alla bolognese“ – die Hackfleischsoße, die jeder kennt. Dieser wollte Weber aber einfach eine eigene Note verleihen. Daher wird sie mit Short Ribs und Rinderbäckchen aus Deutschland zubereitet. Ebenso gehören viele Kräuter zum Rezept – und eine Schmorzeit von etwa 18 Stunden.
Auch das Gericht „Lumache alla Wodka“ findet großen Anklang bei den Gästen der Pastabar. Dahinter verbirgt sich Pasta mit einer Tomatensoße, die aus drei verschiedenen Tomatensorten, Crème fraîche und eben Wodka gekocht wird. Gratiniert wird das Ganze mit pikanter Nduja und Parmesan. Parmesan ist bei „Bocca“ sozusagen eine der Hauptzutaten – die sich auf allen Pasta-Gerichten wiederfindet. Wenn man keinen italienischen Hartkäse zu seiner Pasta möchte, kann man beim Bestellen einfach kurz im Service Bescheid geben. Wo wir gerade beim Service sind: Bei „Bocca Pastabar“ wird man gut umsorgt und bleibt weder durstig noch hungrig.

Qual der Wahl bei den Pasta-Gerichten

„Mezcal Paloma“ und „Bocca’s Spritz“

Meine Begleitung und ich starten unseren Abend mit Cocktails. Einmal „Bocca’s Spritz“ für meine Freundin, und ich bestelle eine „Mezcal Paloma“. Beim Bestellen werde ich darauf hingewiesen, dass dieser Cocktail nicht wie gewöhnlich mit Tequila gemixt wird, sondern, wie der Name schon verrät, mit Mezcal – einem mexikanischen Destillat aus Agaven mit typisch rauchigem Geschmack. Zu Beginn etwas ungewohnt, vor allem, wenn man nur die klassische Variante kennt, doch wirklich gut trinkbar. Der „Bocca’s Spritz“ wird aus Prosecco, Negroni und Soda gemixt und garniert mit einem Stängel frischem Rosmarin. Dessen intensiver Duft steigt einem bei jedem Schluck in die Nase. Wirklich eine passende Kombination!

„Nolita“, das sind Bittersalate, Grapefruit, Pekannüsse und Parmesan

Während wir unsere Cocktails genießen, kommt auch schon unsere Vorspeise. Meine Wahl fällt auf „Nolita“ – eine Mischung aus Bittersalaten, Grapefruit, karamellisierten Pekannüssen, Kräuterdressing und Parmesan. Als ich auf der Speisekarte dieses Gericht entdecke, ist sofort klar, dass ich es probieren möchte. Denn Obst in Salaten liebe ich! Dazu noch ein paar Nüsse, die sogar karamellisiert sind, und ich bin sowas von dabei. Alle Komponenten von „Nolita“ auf einer Gabel ergeben eine wahre Geschmacksexplosion im Mund. Nun verstehe ich, wieso der Name des Lokals auf „Bocca“ fiel, denn übersetzt bedeutet Bocca nämlich Mund. Für meine Begleitung fällt die Vorspeise etwas simpler aus, was aber nicht bedeutet, dass sie an Geschmack einbüßen muss. Sie freut sich über Burrata mit Balsamico di Modena, Shiso-Kresse und obenauf ein Spieß mit gegrillten Weintrauben.
Dann ist es endlich so weit: Pasta! Wir haben die Qual der Wahl, denn trotz einer überschaubaren Auswahl von „nur“ acht Pasta-Gerichten hört sich vieles für uns so verdammt gut an. Wir entscheiden uns für „Carciofo e Amici“ – Pasta mit Artischockenherzen, Datteltomaten, gerösteten Pinienkernen, sizilianischen Oliven und Kapern. Und für „Ragù bianco di Salsiccia“ vom Eifelschwein mit wildem Brokkoli. Übrigens werden die Nudeln für jedes Gericht täglich frisch mit der hauseigenen Pastamaschine in unterschiedlichen Formen hergestellt.

„Ragù bianco di Salsiccia“ vom Eifelschwein mit wildem Brokkoli

Weil ich Gerichte mit Salsiccia sehr mag, bin ich gespannt, wie dieses wohl sein wird. Um es vorweg zu nehmen: Ich werde nicht enttäuscht. Die Fenchel-Note der italienischen Wurst ist total angenehm und genauso, wie ich es mir erhofft hatte.
Meine Begleitung ist ebenfalls hochzufrieden: „Meine Pasta ist sehr fein abgeschmeckt.“ Und auch die Portionsgröße lässt keine Wünsche offen. Ein ganzer Teller voll Pasta, der einen definitiv nicht hungrig zurücklässt. Die Preise bewegen sich pro Pasta-Gericht zwischen 15 Euro für „Sugò di pomodoro“, also Pasta mit Tomatensoße, bis hin zu 22 Euro für „Pulpo x Chorizo“ – Pasta mit Pulpo, Chorizo, gegrillten Paprika, Oliven und Salsa Verde.
Super zu Pasta passt natürlich immer ein Glas Wein. Davon gibt es auf der Karte der Pastabar einige zur Auswahl. Besonders ins Auge sticht dabei die ausführliche Beschreibung zu jedem Wein. So kann sich jeder vorab einen guten Eindruck des Geschmacks der Weine machen.

Hausgemachtes Tiramisu

Wenig Alkohol und wunderbar leicht

Wen danach noch der süße Hunger plagt, sollte unbedingt das hausgemachte Tiramisu für acht Euro probieren. Wir teilen uns ein Stück und sind im Dessert-Himmel. Nicht zu schwer, nicht zu alkoholisch und wunderbar leicht. Gerne mehr davon! Für alle, die es lieber fruchtiger möchten, gibt es alternativ noch „Cup Nuvola” – eine Mascarpone-Limettencreme mit Erdbeeren und Meringue.
Allen Pasta-Fans empfehle ich also wärmstens einen Ausflug zur „Bocca Pastabar“. Egal, ob in coolem, modernem Ambiente in den Innenräumen oder auf der gerade neu eröffneten Terrasse: Hier lässt sich ein Abend ganz entspannt und genussvoll verbringen. Aber auch wenn man abends zu späterer Stunde Lust auf einen Cocktail in geselliger Runde und guter Musik hat, ist man hier genau
richtig.

Bocca Pastabar
Mainzer Str. 54
66121 Saarbrücken
hallo@bocca-pastabar.de
www.bocca-pastabar.com
Küchenzeiten:
Mo. bis Sa. 18 bis 22 Uhr
Bar: Fr. und Sa. ab 22 Uhr

Die Printversion gibts in FORUM-Ausgabe 27/2025 – und auf der FORUM-Website.