Herzenslust – Genießen nach Herzenslust
{Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung} Seit sechs Jahren ist das „Herzenslust“ im Nauwieser Viertel in Saarbrücken beliebter Treffpunkt sowohl für Fleischliebhaber als auch Vegetarier. Am Wochenende kann man hier aber auch hervorragend frühstücken.
Als meine Pancakes vor mir stehen, durchströmt mich ein einziges Glücksgefühl. Ich nehme den ersten Bissen und bin restlos begeistert. Die sind soooo fluffig. Alle Komponenten zusammen auf der Gabel sorgen für eine wahre Geschmacksexplosion an meinem Gaumen. Auch die Kresse, die das Zimt-Espuma ziert, passt so gut zu all dem, was sich auf meinem Teller befindet, dass ich gar nicht genug kriegen kann. Superlecker!
Ich sitze mit meiner Begleitung – regelmäßige Leser kennen ihn als Küchenabschnittsgefährten – im „Herzenslust“ am Nauwieserplatz in Saarbrücken, und wir genießen unser gemeinsames Frühstück. Ganz ehrlich: Ich liebe es, gut zu frühstücken. Bei unseren Städtetrips freue ich mich darauf immer am meisten. Auf Porridge, Granola, Bowls, Pancakes und Ähnliches. Heute habe ich mich für das hausgemachte Apfel-Zimt-Granola mit Walnüssen, Buchweizen, Haferflocken, Kokosjoghurt und Ahornsirup entschieden. Und weil ich nicht widerstehen kann und Sonntag ist, gönne ich mir auch noch eine Portion Buttermilch-Pancakes gefüllt mit Blaubeeren und Vanillesoße, dazu besagtes Zimt-Espuma und himmlisch knuspriges Marzipan-Crumble. Das hausgemachte Granola steht den Pancakes in nichts nach. Der perfekte Grad an Süße, um in den Tag zu starten. Dazu ein frisch gepresster Orangensaft und ein Latte macchiato. So lässt es sich leben.
Mein Küchenabschnittsgefährte ist eher der herzhafte Typ und hat sich für das „Herzenslust“-Frühstück entschieden. Luftgetrocknete Salami, Schinken und Käse kommen dabei nicht zu kurz. Dazu gibt’s noch eine Portion Rührei mit Paprika und Tomate. Zu jedem klassischen Frühstück gehört hier natürlich auch ein Brotkorb mit Leckerem aus der Bäckerei Strobel in Kleinblittersdorf sowie Butter dazu.
Bei einem Glas Rosé Prosecco vom italienischen Weingut „Bortolomiol“ schauen wir durch die großen Fenster dem Treiben im Nauwieser Viertel zu. Direkt gegenüber ist ein Spielplatz, auf dem einige Kinder mit ihren Eltern herumtollen. Aber auch im „Herzenslust“ selbst gibt es einiges zu bestaunen. Die Theke etwa, die Geschäftsführer Kirill Perwych aus alten Schrank- und Kommodenteilen vom Sperrmüll kunstvoll zusammengesetzt und verkleidet hat, wie er erzählt. Dahinter zieren selbst gebaute Regale aus Wasserleitungen, Kupferrohren und Brettern die Wände. An der Wand direkt hinter uns hängt ein alter Schlitten in recht ungewöhnlicher Form. „Das ist die Diplomarbeit eines befreundeten Künstlers“, erklärt Perwych.
An der Decke hängen 60 Glühbirnen, die von Einmachgläsern geschützt werden – befestigt an alten rustikalen Türen. Eine wirklich tolle und vor allem kreative Idee. Wer im oberen Teil des Restaurants isst, muss beim Aufstehen allerdings darauf achten, dass er sich nicht den Kopf an der kunstvollen Lichtinstallation stößt. Was das ganze Ambiente wunderbar abrundet, ist das freigelegte Mauerwerk auf der linken Seite des Lokals. Kirill Perwych erzählt, dass die Mauer schon so aussah, bevor er das „Herzenslust“ eröffnete. Sie gefiel ihm so gut, dass er einfach drum herum das Gesamtkonzept der Einrichtung gestaltete.
Aber zurück zum Essen. Perwych legt großen Wert auf Qualität und Regionalität der Produkte. Die Karte wird alle acht bis zehn Wochen saisonal angepasst. Das bedeutet, dass die Evergreens der Speisekarte – etwa Burrata oder Risotto – jeweils mit saisonalem Gemüse serviert werden. Neben Obst und Gemüse vom „City Basar“ in Saarbrücken kommt die Wurst von der Metzgerei „Konrad“ ebenfalls aus Saarbrücken. Eier und Hühnchen gibt’s vom Geflügelhof „Lorson und Sohn“ in Wadgassen. Aus all diesen Zutaten zaubern Küchenchef Karolis Žermaitis und sein Team nicht nur leckeres Frühstück, sondern auch kreative Menüs. Allen Experimentierfreudigen empfehle ich den Donnerstagabend. Für 45 Euro werden an diesem Tag vier vorab unbekannte Gänge serviert. Und da das Ganze ohne den passenden Wein dazu nur halb so viel Spaß macht, kann man selbstredend eine Weinbegleitung dazu bestellen. Für zwölf Euro ein absolutes Muss!
Habe ich natürlich auch getestet. Meine Highlights beim Überraschungsmenü waren zum einen das Rosmarin-Popcorn mit Fleur de Sel vorab zu einem unschlagbar leckeren Aperitif aus Birne, Cassis, Lavendel und Prosecco. Und zum anderen der Zwischengang: Tomaten-Pannacotta mit einer marinierten Ochsenherztomate, Birnenpüree und gebackenem Mozzarella. Die Weinempfehlung dazu war der Oberhammer. Wieder einmal wurde mir klar, wie sehr sich der Geschmack eines Weins verändern kann, wenn man dazu das Passende isst. Vor dem Essen probiert, überzeugte mich der „Cuvée 3 Schwestern“ vom Weingut „Weegmüller“ nicht zu 100 Prozent, aber in Kombination mit der Säure der Tomate wurde er einfach so schön fruchtig, dass ich am liebsten eine Flasche davon mit nach Hause nehmen genommen hätte.
Viel veganes und vegetarisches
„Im ,Herzenslust‘ sollen das Essen, die Getränke und der gute Service im Vordergrund stehen“, sagt Kirill Perwych. Dem kann ich nur zustimmen. Jede Servicekraft kann uns genau erklären, was wir auf den Tellern oder in den Gläsern haben. Von der Optik der Gerichte ganz zu schweigen, auch in diesem Aspekt steckt viel Liebe zum Detail. Dem Geschäftsführer war es wichtig, mit der Eröffnung im März 2014 einen Ort für gehobene Küche in entspanntem Ambiente zu schaffen. „Zudem gab es zum Zeitpunkt der Eröffnung so etwas in der Art noch nicht in Saarbrücken“, fügt er hinzu.
Ein besonderer Hang zu exklusiven vegetarischen und auch veganen Gerichten lässt sich bei einem Blick auf die Speisekarte nicht übersehen. Perwych und sein Küchenteam versuchen die Auswahl der Gerichte immer zu gleichen Teilen mit Fleisch und fleischlos zu gestalten. Natürlich lassen sich viele der vegetarischen Gerichte auch vegan zubereiten. Wer in den Genuss von Edelpilz-Ravioli mit Bio-Shitake-Pilzen aus Saarbrücken oder einem Saiblingsfilet mit Topinambur-Püree kommen möchte, sollte also unbedingt einen Tisch reservieren. Wer spontan vorbeikommen möchte, muss viel Glück haben, einen der 50 Plätze zu bekommen, denn das Restaurant ist sehr beliebt und häufig ausgebucht.
An zwei Abenden Doppelbelegung
Wer online reserviert, sollte seine Kreditkarte zur Hand haben. Sie dient bei der Reservierung als Sicherheit, denn allzu oft hat es Perwych erlebt, dass sein Restaurant ausgebucht war, viele Gäste aber weder abgesagt haben noch gekommen sind. Um dem vorzubeugen, hat er diese Regelung eingeführt.
Wer wie ich keine Kreditkarte besitzt, kann selbstverständlich auch telefonisch reservieren. Freitags- und samstagabends werden die Tische doppelt belegt – jeweils um 18 Uhr und um 20.30 Uhr. Wer einen ganzen Abend dort verbringen möchte, kann das unter vorheriger Absprache natürlich dennoch tun. Die veranschlagten zweieinhalb Stunden reichen aber aus eigener Erfahrung komplett aus, um ganz entspannt ein Menü zu genießen – inklusive Aperitif und gemütlichem Ausklang des Abends.
Wer wie mein Küchenabschnittsgefährte und ich bei unserem heutigen Besuch frühstücken möchte, kann dies an Samstagen und Sonntagen in der Zeit von 10 bis 14 Uhr tun. Perfekt also für alle, die am Wochenende gern ausschlafen, aber dennoch gut frühstücken möchten. Wir jedenfalls freuen uns jetzt schon auf das nächste Frühstück im „Herzenslust“. Ich wähle dann schon mal die Nummer – zum Reservieren …
Herzenslust Speiselokal
Nauwieserplatz 5
66111 Saarbrücken
Telefon 0681-68832126
info@herzenslust-saar.de
www.herzenslust-saar.de
Öffnungszeiten: Mi. bis Fr. 12 bis 14.30 Uhr, 18 bis 22.30 Uhr
Sa. und So. 10 bis 14 Uhr, 18 bis 22.30 Uhr
Mo. und Di. Ruhetag
Die Printversion gibts in FORUM-Ausgabe 05/2020 – und auf der FORUM-Website.