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Unterwegs

Unter der Linde – Restaurant-Feeling für Daheim

{Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung} Das Team des Wirtshauses „Unter der Linde“ setzt im zweiten Lockdown nicht auf tägliches Essen zum Mitnehmen, sondern auf ein Wochenend-Menü für zu Hause. Wir haben es getestet und sind begeistert.

Warum ist denn da Popcorn mit dabei?“, höre ich den Küchenabschnittsgefährten fragend aus der Küche rufen, während er einen Blick in die Papiertüte wirft, die ich mit nach Hause gebracht habe. Es ist Samstagmorgen, und ich war schon am St. Arnualer Markt im dörflichsten Stadtteil Saarbrückens, im Wirtshaus „Unter der Linde“, um unser Wochenend-Menü abzuholen. Drei Gänge habe ich dabei, die sich ganz einfach und ohne großen Aufwand zubereiten lassen. „Man braucht nur einen Herd und einen Topf“, erklärt Inhaber Sebastian Becker. Der Großteil ist vakuumiert, sodass man die kleinen Plastiksäckchen nur für einige Minuten ins heiße Wasser legen muss, bevor man mit dem Schlemmen beginnen kann.

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Die wöchentlich wechselnden Menüs kann man nicht nur samstags zwischen 11 und 13 Uhr auf Vorbestellung abholen, sondern auch freitags zwischen 17 und 19 Uhr. So kann man sich beispielsweise direkt nach dem Feierabend auf ein superleckeres Menü freuen und sich auch derzeit zumindest etwas Restaurant-Feeling nach Hause holen. Wer wie wir erst sonntags die Zeit findet, um sich ein Drei-Gänge-Menü zu gönnen, dem sei gesagt: Das ist kein Problem. Die Gerichte halten sich locker bis Sonntag und entfalten auch dann noch ihre gesamte Geschmacksvielfalt. Die Menüs schwanken preislich übrigens je nach Zusammenstellung zwischen 25 und 30 Euro.

Nachdem der Küchenabschnittsgefährte und ich samstags fast vier Stunden wandern waren, haben wir uns vorgenommen, den Sonntag ganz entspannt zu verbringen. Da kommt so ein Drei-Gang-Menü, das im Kühlschrank schon auf uns wartet, genau richtig. Einen großen und einen kleinen Topf auf den Herd, noch eine kleine Pfanne – und schon kann es losgehen.

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Kürbissuppe mit Rosmarin-Popcorn

Als Vorspeise gibt es eine Kürbissuppe. Diese bekommt man in zwei Plastikbechern mit nach Hause, füllt sie in einen kleinen Topf und erwärmt sie bei schwacher Hitze. Ich schnappe mir eine Suppenkelle und gebe sie – natürlich ohne den Tellerrand zu verkleckern – vorsichtig in die schon bereitgestellten Suppenteller. Um dem Gericht etwas Biss und Crunch zu verleihen, hat sich Küchenchef Cyrille Faivre vom Wirtshaus „Unter der Linde“ etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Als Topping gibt es das zu Beginn bereits erwähnte Popcorn. Hierbei handelt es sich selbstverständlich nicht um das handelsübliche Popcorn, das man aus dem Kino kennt, sondern um Rosmarin-Popcorn. Eine tolle Kombination – herzhaftes Popcorn zusammen mit der fruchtigen Note der Kürbissuppe.

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Während ich den Rest meiner Suppe löffele, steht der große Topf, gefüllt mit heißem Wasser, schon bereit. Für unseren Hauptgang haben wir drei verschiedene Komponenten, die erhitzt werden müssen. Spätzle, heimisches Wildgulasch und Rotkraut sind in einzelnen Vakuumbeuteln verschweißt und werden gemeinsam im Topf erhitzt. Das Wildgulasch braucht am längsten und kommt als Erstes ins leicht köchelnde Wasserbad. Ein paar Minuten später gebe ich das Rotkraut und den Spätzlebeutel mit hinein. Die Spätzle nehme ich aber als Erstes vorsichtig wieder raus aus dem Topf. Der Küchenchef hat mir den Tipp gegeben, sie noch kurz in einer Pfanne zu schwenken, denn dann bekommen sie einen Tick Röstaroma mit und passen somit noch besser zum Wildgulasch. Mein Highlight beim „Kochen“ ist eindeutig das Aufschneiden des Beutels mit Rotkraut. Der wohlige Duft durchströmt in kürzester Zeit die ganze Küche. Da fühle ich mich direkt meinen Omas ein kleines Stückchen näher, denn da gibt es häufig sonntags Rotkraut.

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Der Wild-Hauptgang mit Spätzle und Rotkraut

Jetzt nur noch hübsch Anrichten. Jeweils einen großzügigen Esslöffel Rotkraut, die Spätzle auf zwei Teller verteilen und das Wildgulasch darüber geben – fertig ist der Hauptgang. Der Küchenabschnittgefährte trinkt dazu einen italienischen Rotwein und betont, dass das ein Menü sei, wie er es gern jeden Sonntag hätte. Da kann ich mich nur anschließen. Spätzle mit brauner Soße, damit kriegt man mich einfach. Ich bräuchte nicht einmal zwingend das Fleisch dazu, um überzeugt zu werden. Deshalb habe ich mehr Spätzle abbekommen und der Küchenabschnittsgefährte mehr Fleisch. Ein klarer Vorteil bei solch einem Zuhause-Menü.

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Als Dessert gibt es ein Herbsttörtchen mit Limettencreme und Granatapfelkernen

Nach einer kurzen Pause wartet als Abschluss noch ein Herbsttörtchen mit Limettencreme und Granatapfelkernen auf uns. Dieses Dessert lacht mich förmlich an, seit ich es in den Kühlschrank gepackt habe. Desserts sind einfach mein Ding, wie der ein oder andere sicher schon bemerkt hat. Etwas ungewöhnlich ist jedoch die grünliche Färbung des Teigs, bei der ich annehme, dass Matcha-Pulver verwendet wurde. Aber falsch gedacht, denn für dieses kleine Törtchen hat der Küchenchef eine eher unübliche Zusammensetzung gewählt. Er hat tatsächlich Spinat eingekocht und in den Teig mit eingearbeitet. Verrückt und dennoch so lecker! Hätte ich von dieser Zutat vorab gewusst, wäre ich sicher etwas skeptischer ans Probieren herangegangen. So bin ich aber einfach überrascht, erstaunt und drauf und dran, auch etwas mit Spinat zu backen.

Spinat ins Dessert mit eingearbeitet

Genau an diesem Punkt fängt Sebastian Becker an, von seinem Küchenchef Cyrille Faivre zu schwärmen. „Mit ihm lassen sich viele tolle neue Ideen entwickeln und umsetzen“, sagt er. Gemeinsam sind die beiden oft unterwegs, um den Kontakt zu ihren Partnern und Produzenten zu halten. „So bekommt man auch viel mehr Respekt vor den Produkten“, sagt der Inhaber. Zum Beispiel wird der Fisch von Seawater Cubes in Saarbrücken bezogen oder die Pilze bei der Saarbrücker Edelpilzzucht von Mirko Kalkum. Verfolgen kann man diese Ausflüge meist über die sozialen Netzwerke. Das macht es irgendwie total persönlich, und man weiß, wie sich die Produkte und Preise der Speisekarte zusammensetzen. „Wir kochen alles frisch“, erklärt Becker. Von wegen Tüte aufreißen und die fertig geschälten und geschnittenen Kartoffeln landen in der Pfanne. Im Restaurant „Unter der Linde“ kommen die dreckigen Kartoffeln vom Acker in Mandelbachtal an. Diese müssen dann erst mal geschrubbt und geschält werden, bis sie auf den Tellern der Gäste oder im Vakuumbeutel landen können.

„Unsere deutsch-französische Küche ist sehr personalintensiv“, betont der 28-jährige Inhaber. Dieses Konzept ist für das Team der „Linde“, wie sie liebevoll von Sebastian Becker genannt wird, der einzig richtige Weg. Regionalität und Nachhaltigkeit stehen für ihn an oberster Stelle, und da muss einfach viel Zeit und Arbeit in die Zubereitung gesteckt werden. Deshalb steht sein achtköpfiges Küchenteam auch in der Küche, selbst wenn die Terrasse wie im vergangenen Sommer nicht voll besetzt ist. Gerade stecken sie all ihre Energie in die Kreation neuer und aus dem ersten Lockdown bekannter Schmorgerichte. Nicht nur für die Wochenend-Menüs, denn auch bei „Edeka Lonsdorfer“ in der Saarbrücker Koßmannstraße und der Mainzer Straße findet man die Gerichte der „Linde“ für zu Hause. „Der saarländische Klassiker ,Geheirade’ und die Maishähnchenbrust in Kräuter-Limetten-Soße sind beim letzten Mal schon super gelaufen“, verrät Sebastian Becker. Diesmal gibt es ein neues vegetarisches Gericht – Wirsing­roulade mit Pilz-Risottofüllung und Tomatensoße. Auch hier kommen die Pilze von Mirko Kalkums Edelpilzzucht.

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Sebastian Becker, Inhaber des Restaurants „Unter der Linde“, mit einem Päsentkorb

Aber nicht nur in Form der küchenfertigen Gerichte kommt man zurzeit auf den echten „Lindengeschmack“. Das Team der „Linde“ hat sich für die Vorweihnachtszeit etwas ganz Besonderes einfallen lassen, da schon extrem viele Weihnachtsfeiern storniert wurden, die Firmen ihren Mitarbeitern aber dennoch etwas Gutes tun wollen. Hierfür gibt es dann statt der eigentlich geplanten Weihnachtsfeier regional zusammengestellte Präsentkörbe in vier verschiedenen Größen. Zwischen 22 und 75 Euro wird hier jeder fündig.
Immer mit dabei sind das hausgemachte Winter-Dressing und die ebenfalls hausgemachten Pralinen. Aber auch hierbei kommen die regionalen Partner nicht zu kurz. Ein Paté von „Les Delisoeurs“ oder die Walnussnudeln von der Bliesgau Ölmühle finden ihren Platz in den Präsentkörben. Wirklich eine tolle Idee – auch als Geschenk für die Familie.
Mein Lockdown-Fazit ist durchweg positiv – bis auf den Aspekt, dass sich schlussendlich ziemlich viel Plastikmüll angehäuft hat. Sebastian Becker weiß um den Missstand und ist schon dabei, eine geeignete Lösung zu finden. Im Wirtshaus „Unter der Linde“ lehnt man sich also alles andere als zurück, während der vom Land angeordneten Schließung. Hier wird trotzdem richtig rangeklotzt. Auf meinen geliebten „Schnitzel-Dienstag“ muss ich sogar auch nicht verzichten. Seit Kurzem gibt es ein Schnitzel-Drive-in – vorbestellen, abholen und zu Hause genießen. Sebastian Becker und sein Team geben wirklich alles, um uns als potenzielle Gäste nicht zu verlieren und bei Laune zu halten. Ich bin begeistert!

 

„Unter der Linde“
St. Arnualer Markt 8
66119 Saarbrücken
Telefon 0681-95906699
info@linde1933.de
unterderlin.de
www.facebook.com/Linde1933
www.instagram.com/unterderlinde
Die Wochenend-Menüs einfach bis Donnerstagabend per E-Mail oder über Facebook/Instagram vorbestellen. Mehr Infos und alle Zusammenstellungen und Möglichkeiten, was die Präsentkörbe angeht, findet man auf der Website.

 

Die Printversion gibts in FORUM-Ausgabe 49/2020 – und auf der FORUM-Website.